LITERATURE: Autor Domian – „Interview mit dem Tod“ more…
Jürgen Domian ist als Telefon-Talkshow-Moderator bekannt und hat bisher mit ca. zwanzigtausend Interviewpartnern aus allen Schichten gesprochen und von vielen Lebensgeschichten und Schicksalsschlägen erfahren.
Nur eine „Erscheinung“ fehlte ihm noch in seiner Sammlung – der Tod!
In seinem Werk „Interview mit dem Tod“ ist es dem Autor Domian wichtig, dem Tod eine Haltung zu geben. Wie steht der Tod zu vielen Fragen? Hat er z.B. Humor? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Was ist Zeit? Wie steht der Tod zur Sexualität?
Er charakterisiert den Tod als öffentlichkeitsscheu. Zitat: „Er zählt zu den Top-Prominenten dieser Welt, hat tausend Gesichter, aber nur eine Aufgabe.
Er ist alt und doch für immer jung, er ist äußerst fleißig und schläft nie. Einige nennen ihn »Gevatter« oder »Schnitter«, für andere ist er schlicht: der Tod“.
Domian vertritt die allseits bekannte Weisheit, dass der Tod zum Leben dazu gehört – er sieht Leben und Tod als eine Einheit, so wie es in vielen Glaubensrichtungen und philosophischen Schriften überliefert wurde und seither bekannt ist.
Persönlich geht es Domian um Selbstbestimmung – er will selbst über den Zeitpunkt seines Ausscheidens entscheiden, wenn es keine Hoffnung mehr gibt, ein menschwürdiges Dasein zu führen.
Domian führt ein fiktives Interview mit dem Tod, das auf existenzielle Fragen eingeht, aber auch seine persönlichen Erlebnisse beschreibt. Ein Buch mit dem Anspruch großer Ernsthaftigkeit und Tiefe, aber ebenfalls eine Einladung, heiter und ernsthaft zu leben. Domian sagt: “Über nichts habe ich so viel, so oft, so kontrovers, so verzweifelt nachgedacht, wie über die Endlichkeit”. Es scheint, dass Domian eine Teilangst vor dem Tod verarbeiten und überwinden konnte, indem er mit dem Tod in einen Dialog trat und sich viele kluge Fragen überlegte. Sein Gedanke: Alles Vergangene ist bereits tot und die Zukunft eine Illusion. Das Leben ist allein im Jetzt und hier.
Fazit: Es kann keine allgemeingültigen Antworten zum Thema Tod geben. Der Tod bleibt ein Mysterium, aber der Ansatz der Auseinandersetzung mit ihm, ist und bleibt spannend.
Szina