NEWS: EM 2012 – Deutscher Systemfußball ohne einen erfahrenen Dirigenten! more…

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, 01/06/2012, , in SPORT & HEALTH

Unsere Bewertung über die Testspiele der deutschen Mannschaft fand in dem aktuellen Ergebnis der EM seine Bestätigung!
Wo sind die Charaktere und Führungsspieler der Vergangenheit geblieben? Jung zu sein bedeutet nämlich auch, nicht immer beständig gut zu spielen, insbesondere, wenn die Erfahrung fehlt und man in eine Krisensituation bzw. in den Rückstand gerät.
Ständig hieß es nur, der Spieler konnte seine Leistung abrufen, oder nicht. Aber die strategische Betrachtungsweise war zu einseitig.
Entscheidend ist doch die Tatsache, dass wir trainierte Leistungssportler sehen, die nach einem System spielen, sich aber jederzeit davon lösen müssen, wenn eine Ausnhamesituation entsteht! Ein Ausnahmespieler fehlte jedoch in diesem leistungsstarken Team, der die Verantwortung übernimmt, das Team im Spiel zu führen und über den dann viele Spielzüge laufen müssten und der vorallem Akzente setzt. Lahm und Schweinsteiger waren mit dieser Position völlig überfordert und Ballack wurde damals ausrangiert! Aber dies erfordert ein Ego, das ein Trainer, wie Löw, nicht zulässt! Viel zu angepasst und gleichförmig nett schien alles zu sein!
Es gab immerhin einen überaus talentierten deutschen Spieler, nämlich Reus, der zu Unrecht immer dann eingewechselt wurde, wenn es darum ging, Brände zu löschen. Er war sehr aktiv im Spielgeschehen und immer torgefährlich. Aber es musste stattdessen Podolski über die gesamte Turnierzeit mit mittelmässigen Leistungen vorrangig durchgezogen werden und keiner, Herr Löw,  verstand warum! Wieviele Torschüsse sah man von Podolski & Co, die „zielsicher“ über das Tor gingen, oder konsequent die gegnerischen Verteidiger trafen. Nach dem Motto, einfach mal bolzen und blind auf einen Glückstreffer hoffen.
Auch war Gomez immer ein Roulette-Entscheidung! Es konnte mal gutgehen, dann schießt dieser Mann plötzlich zwei Tore aus dem Nichts heraus, nachdem die gegnerische Verteidigung wahrscheinlich keine Gefahr mehr befürchtete und Gomez längst abgeschrieben hatte. Oder Gomez war auf dem Platz unscheinbar und eigentlich war die glatt gegelte Fönwelle, die einzige Besonderheit dieses Spielers und es blieb leider wirklich still um ihn. Eine sichere Bank war er definitiv nicht!
Klose im Angriff war ebenfalls eine Verlegenheitslösung, denn überzeugen konnte auch sein Spiel nicht, obwohl er viel aktiver Torchancen herausspielte. Es fehlte in dieser deutschen Mannschaft ein Ballkünstler mit Herz und Ego, der sie an die Spitze geführt hätte. Wir sprechen immer von Teamleistungen, aber Fußball besteht auch aus spannenden und sensationellen Einzelleistungen. Löw hatte keinen unbequemen Querdenker in seinem Team – mit Konformität gibt es jedoch keine Geschenke oder Wunder! Khedira war ansatzweise bemüht, aber oftmals glücklos. Die Italiener hatten den Siegeswillen und das Herz auf der richtigen Seite – sie hatten geniale Ausnahmetalente, wie Mario Balotelli, die einfach nicht auszurechen waren, weil sie der Taktik trotzen und unerwartet explodieren konnten. Diese Explosion erwartetete Löw z.B. von Özil, aber sie kam und kam nicht. Und was hatte Boateng eigentlich als rechter Verteidiger ständig in der rechten Sturmposition zu suchen? Viele Fehlpässe und kein konsequenter Angriff, dafür jedoch eine Sicherheitslücke in der Verteidigung waren die Folge. Sicherlich sahen wir gute Spiele der deutschen Mannschaft, aber man darf auch nicht übersehen, dass man gegen die besten Mannschaften Europas mehr Qualitäten auffahren muss. Darauf zu setzen, dass eine Mannschaft reifer und erfahrener wird, kann nicht das Erfolgsrezept für die Zukunft der WM in 2012 sein. Es fehlt dem Trainer die Reflektion und Kompetenz, kantige Spielerpersönlichkeiten zu fördern, anstatt eine gut trainierte aber handzahme Marionetten-Mannschaft aufzustellen, die sich von einem Arbeitssieg zum nächsten schleppt. Wer sich noch an die 74. Elf erinnert, der weiß, dass diese Mannschaft nur aus Charakteren bestand, die ebenso als Charakterdarsteller in Filmen bestanden hätten. Sie gewannen die WM und es war die Kunst des Trainers, diese eigenwilligen Spielerpersönlichkeiten zu einem Team zu formieren. 

Die Bewertung nach den letzten Testspielen der deutschen Mannschaft vor der EM
Fußballer mit Herz oder geklonte Roboter?

Sollte die deutsche Nationalmannschaft erfolgreich abschneiden, kann es nur ein Arbeitssieg werden. Beim letzten Testspiel gegen Israel dachte man nur, spielen da vielleicht geklonte Roboter. Fließt denn da überhaupt Blut in den Adern der Spieler? Wo sind die Charakterköpfe geblieben, die charismatischen Spieler, die auch einmal tobten und gerne polarisierten. Man denke nur an die 74. Elf, das hätten auch alles Schauspieler sein können, jeder Spieler war ein Typ. Es scheint, als wäre Jogi Löw nur daran interessiert, Spieler auszuwählen, die sich wie Marionetten delegieren lassen. Er selbst wirkt selten enthusiastisch und macht oft eine bedrückte Miene. Begründet schon, denn auch das Test-Spiel gegen die Schweiz war ein Dilemma. Der deutschen Mannschaft fehlt aktuell Spielwitz, Charme, und Temperament. Wir wissen alle, was Fußballspieler verdienen und es kann doch nicht zu viel verlangt sein, als Leistungssportler 90 Minuten durchzuhalten und alles auf dem Spielfeld zu geben, oder sich bitte schön auswechseln zu lassen und auf der Ersatzbank weiter zu verdienen. Wir wollen wirklich Spieler mit Herz und Seele sehen und keine Trainingseinheiten.
Also Deutschland muss dieses Jahr unbedingt die EM gewinnen, denn „die Meister der Herzen“ sind nun keineswegs mehr zu erkennen. Sang- und klanglos kann es nur werden, wenn der Bundestrainer nicht selbst die Impulse gibt. Beim Trainer Jürgen Klopp von Borussia Dortmund hat man z.B. immer das Gefühl, der steht als 12. Mann mit auf dem Rasen. Bravo, das zeigt Herz und Seele!
Also viel Erfolg liebe deutsche Mannschaft und bitte strengt Euch nicht immer erst dann an, wenn es um etwas geht, oder Ihr bereits im Rückstand seid. Zeigt Motivation und Siegeswillen. Wenn selbst ein Boateng als Verteidiger beim Spiel gegen die Schweiz in die Offensive gehen muss und versucht, sein erstes Tor zu schießen. Dies zeigt Eigeninitiative und verdient Lob.
Zu raten wäre allen Spielern grundsätzlich, sich geschichtlich und mit den aktuellen Geschehnissen der entsprechenden Länder auseinander zu setzen. Zu oft zeigten Interviews und Stellungnahmen der Vergangenheit völlige Ahnungslosigkeit und Desinteresse. Man denke aktuell an den Fall Timoschenko in der Ukraine und die KZ Gedenkstätten in Polen. Aber einige Spieler haben das immerhin bereits erkannt. Eine DFB-Delegation wird das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau besuchen! Als deutscher Nationalspieler sollte man sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung und Vorbildfunktion, insbesondere bei der Jugend, bewusst sein.
 

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