Vorschaubild: EMIR HAVERIC (Fotograf) und Yvonne Boland (Initiatorin und Kuratorin) /Film ist privat!

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EMIR HAVERIC: Gefangenes Licht
Ausstellungsort: Stephansplatz 3, 20354 Hamburg
Laufzeit: 9.- 30. August 2013
Öffnungszeiten: Di. – So. 11-19 Uhr

Zum ersten Mal präsentiert der Fotograf Emir Haveric (* 20.02.1973, Sarajevo) jetzt auch seine künstlerischen Werke in Europa: Mit einer multimedialen Einzelausstellung eröffnet er die internationale Ausstellungsreihe „YOUNG BLOOD“ in den Räumen der ehemaligen Oberpostdirektion in Hamburg.
„Ein Maler hat alle Zeit der Welt, um sein Bild zu gestalten. Der Fotograf hat oft nur wenige Sekunden.“ Immer auf der Suche nach diesem winzigen Moment, der einen Baum, eine Landschaft oder einen Fischschwarm wie ein Gemälde erscheinen lässt, fängt Haveric seine Umgebung mit der Kamera ein und tritt in einen spannenden Dialog zwischen Malerei und Fotografie. Inspiriert durch das Schwarz Pierre Soulages und die Textur Anselm Kiefers beschreibt Haveric seine Arbeit als feines Dosieren des Lichts auf ein schwarzes Negativ.

Mit modernster Technik der digitalen Bildbearbeitung sowie Kunstgriffen der Fotografie nähert sich der Künstler behutsam traditionellen Darstellungsformen der Malerei: So erinnern die hellen Konturen der Häuserfassaden vor schwarzer Kulisse in der Serie „Gebäude“ (2013, USA) an eine Kreidezeichnung, während die rot schillernden Karpfen der Werkgruppe „Koi“ (2009, Singapur) wie in einem expressionistischen Ölgemälde regelrecht in den schwarzen Wassermassen verschwimmen und nur noch schemenhaft zu erahnen sind.
Ganz bewusst distanziert Haveric sich von fotorealistischen Darstellungsformen, um eine gedankliche Leerstelle zu schaffen, die dem Betrachter Raum für eigene Assoziationen lässt.
Bezug nehmend auf die klassischen Formen der Malerei kreiert er mithilfe verschiedenster fotografischer Mittel Bilder, die die Realität nicht abbilden, sondern neu gestalten – die sie nicht imitieren, sondern konzipieren. Die verbleibende Diskrepanz zwischen beiden Medien wird in seinen letzten Arbeiten der Werkgruppe „Bäume“ (2012, Bosnien) schließlich gänzlich aufgehoben, indem Fotografien mit gemalten Farbschichten beinahe unmerklich zu einem Bild verschmelzen. Erst bei genauerem Hinsehen nimmt der Betrachter die ungewöhnlichen Strukturen und Farbtöne der filigranen Äste als gemalte Elemente im Bild wahr. Es gelingt Haveric hier, eine eigene Bildsprache zu entwickeln, die ihren Ausdruck gleichermaßen in der Malerei als auch in der Fotografie findet.

Kuratiert wird die Ausstellung von Yvonne Boland, die bisher vorrangig in Asien tätig war. Mit der Ausstellungsreihe YOUNG BLOOD beleuchtet die Kunstagentin aus Malaysia die globale Vielfalt der zeitgenössischen Kunst unter einem frischen, unverstellten Blickwinkel und bietet internationalen Talenten in Hamburg eine Plattform, um sich und ihre Werke zu präsentieren. Bolands Motto: frisch, unabhängig und global.

Emir Haveric wurde *1973 in Sarajevo (Bosnien und Herzegowina) geboren und kam 1989 nach Deutschland. Heute arbeitet er als Fotograf und Regisseur in seiner Wahlheimat Hamburg. Auszeichnungen u.A.: Effie Award, One Show, New York Foto Festival. „Gefangenes Licht“ ist Haverics erste Einzelausstellung.