ARTIST TV auf der PRESSEKONFERENZ mit den Senatoren für Wirtschaft, Kultur & Finanzen in Hamburg – Thema: Corona-Schutzschirm – Bilanz und Ausblick – Hamburg geht mit gutem Beispiel voran!
Die Senatoren Michael Westhagemann (Wirtschaft), Carsten Brosda (Kultur & Medien) und Andreas Dressel (Finanzen) zogen in Hamburg Bilanz über den Corona-Schutzschirm und gaben Ausblick über die Zukunft. Viele Branchen und Soloselbständige sind aktuell betroffen und wir erhielten Daten und Fakten über die bisherigen Förderungen bzw. Hilfsmaßnahmen und weiteren Perspektiven.
Ob Unternehmen und Soloselbständige am Ende des Tages die Krisenzeiten durch Überbrückungsgelder, Kurzarbeit und Kredite überstehen werden und insbesondere Kreative, Künstler und viele Sozialvertreter die Grundsicherung abwenden können, bleibt abzuwarten. Wir wollen uns für Sie als wirtschaftliche, kulturelle und soziale Plattform engagieren und freuen uns über Mitteilungen, wo weiterhin akuter Handlungsbedarf besteht!
Für die Soloselbständigen wollen wir daher Transparenz schaffen, ebenfalls anregen, bürokratische Hürden bzw. Auflagen abzubauen und inständig betonen, dass Vorsorge-Rücklagen, wenn überhaupt vorhanden, nicht verrechnet werden dürfen, da sie der Altersvorsorge dienen!
Hamburg geht mit gutem Beispiel voran:
Artist TV begrüßt die Neustart-Prämie für die Künstler & Kreativen, die leider nicht in anderen Bundesländern stattfindet und hoffentlich nicht nur einmalig angeboten wird. Wir sprachen während der Pressekonferenz von dem „Tropfen auf dem heißen Stein“ für die Kreativ-Gemeinschaft.
Denn bis sich die Wirtschaft erholt hat und neue Strukturen wirklich greifen, werden nicht alle den langen Atem haben, ihre Verdienstausfälle über die kommenden Monate zu kompensieren. „Kreative Lösungen“ könnten folglich auch dazu führen, dass die Kultur-Szene mobil macht und eine Solidargemeinschaft bildet, um weiterhin auf ihre ernste Situation hinzuweisen. Kultursenator Brosda räumte grundsätzlich ein, dass es eine erhebliche Regellücke bei Einkommensausfällen für Selbständige gäbe. Wir kommentierten, man könnte hierfür zukünftig einen Hilfsfond einrichten.
Wir sprachen ferner an, ob eine konkrete Anlaufstelle bzw. ein Krisenmanagement eingerichtet wurde und die Senatoren bekräftigten, mit der Kulturszene und vielen wirtschaftlichen Unternehmen und Einrichtungen aktiv im Dialog zu stehen.
Im Zusammenspiel des Senats mit dem Bund und den EU-Richtlinien gibt es jedoch nicht nur kurze Entscheidungswege und es fehle oftmals das Verständnis seitens des Bundes, strukturelle Probleme umfassend wahrzunehmen und folglich kommen nicht alle Förderprogramme zielgerichtet an!
Wir dürfen also weiterhin gespannt bleiben, wie sich die Lage in allen Branchen entwickelt und wie flexibel und schnell man Hilfsprogramme optimieren kann.
Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass die Senatoren homogen „mit vereinten Kräften“ zusammenwirken und mit Hochdruck auf allen Ebenen nach Lösungen mit vielen Beteiligten suchen. Eine Herausforderung, die auch Eigeninitiative und Kreativität erfordert, denn das Rundum-Sorglos-Paket würde es nach Aussage der Senatoren nicht geben können.
Nachstehend die aktuellen Daten und Fakten:
– Das Gesamtvolumen aller Corona-Hilfen beläuft sich aktuell auf rund 4,5 Milliarden Euro
– In 105.000 Fällen wurden Steuer-Vorauszahlungen im Volumen von 2,65 Milliarden Euro herabgesetzt
– Hamburger Corona Soforthilfe wurden rund 520 Millionen Euro ausgezahlt (davon rund 208 Millionen Euro Landesmittel)
– die Stundung von Mieten durch Hamburgs Öffentliche Unternehmen – rund 1.000 Anträge im Volumen von über 30 Millionen Euro wurden gestellt.
An weiteren Bausteinen im Rahmen des Hamburger Konjunktur- und Wachstumsprogramms (#HKWP2020), wie etwa dem Hamburger Stabilisierungsfonds für mittelständische Unternehmen, dem Hamburger Digitalbonus, der Reform der Einfuhrumsatzsteuer, wird mit Hochdruck gearbeitet. Hinter den Erwartungen deutlich zurück bleibt die Überbrückungshilfe des Bundes, die seit Mitte Juli läuft. Bislang wurden in Hamburg lediglich rund 2.000 Anträge gestellt und 921 im Volumen von 16,5 Millionen Euro bewilligt.